März 2013 Argentinien - Uruguay -Brasilien

  

Flaggen

Freitag den 01.03.

Schon als ich den Campingplatz verlasse sieht es nach Regen aus und es dauert auch nicht lange bis die ersten Tropfen fallen. Die ersten 26 Km fahre ich stressfrei auf der Autobahn RP 74 bis nach Gen.Juan Madariaga.

 

Habe ich mich verfahren, bin ich in Rio ?

 

Von dort auf die RP 56 die dann beim Ort G.Conesa und Tageskilometer 95 in die RP11 mündet. Die Regenjacke kann ich erst jetzt ausziehen, denn es klart auf aber der Gegenwind wird umso stärker. Die Landschaft ist seit ich die Küste verlassen habe die Gleiche, Felder, Wiesen und Auen und ab und zu ein Bach. Auffällig sind die vielen toten Gürteltiere und kleine Schlangen die am Straßenrand liegen.

 

 

 

 

Von einem lebendiges Gürteltier konnte ich Fotos machen, aber als es mich bemerkt ist es blitz schnell in seinem Bau verschwunden. Um 16:00 Uhr bei Tageskilometer 100 und 6:30 Std. Im Sattel kommt eine Tankstelle mit Rastplatz. Da in der Karte die nächsten 80 km kein Dorf kommt beschließe ich hier zu übernachten. Hier habe ich Wasser Toiletten und um den Minimarket sogar freies WIFI.

 

 

 

 

Samstag den 02.03.

Die ganze Nacht hat es geregnet, aber gegen 4:00 weckt mich ein Gewitter. Blitze zucken und der Donner folgt auf dem Fuße. Das Gewitter ist direkt über mir und nun schüttet es wie ich es noch nie erlebt habe. Der Platz steht in kurzer Zeit unter Wasser.

 

Land unter

 

Seenplatte

 

 

Obwohl ich beim Zeltaufbau darauf achte dass ich immer eine erhöhte Stelle nehme, steht das Zelt links komplett im Wasser. Im Zelt liege ich wie auf einem Wasserbett. Mit der Hand kann ich das Wasser fühlen. Die Liegematte ist meine trockene Insel. Jetzt hält mich aber nichts mehr in meinem Carpa. In der Raststätte finde ich einen großen Raum der nicht verschlossen ist. Dort hin bringe ich meine komplette Ausrüstung, nur das Zelt lasse ich stehen. Kaffee aufschütten und Frühstücken dann sieht die Welt wieder anders aus. Ehe ich alles verpackt habe ist es schon nach 9:00 Uhr und auf der Straße empfängt mich ein heftiger und böiger Gegenwind der dem patagonischen Wind in nichts nachsteht.

 

Wolken verhangen und der Wind hat das Sagen.

 

Wenn die Windverhältnisse so bleiben schaffe ich es heute nicht bis Pipinas. Um 12:00 Uhr mache ich die erste kurze Pause und habe gerade mal 26 Kilometer geschafft.

 

Es klart auf und die Sonne gibt mir neue Kraft

 

Die nächste Pause nutze ich um Zelt und Liegematte zu trocknen.

 

Ob die Pferde eigentlich wissen wie gut sie es hier haben?

 

Welch ein Unterschied zu heute Morgen. Der Himmel und die Km - Zahl.

 

C.A.B.A. heißt Capital Federal Buenos Aires, die Hauptstadt von Argentinien. Die Straße knickt nun allmählich Richtung Atlantik ab und der Wind kommt nun von der Seite was das Kurbeln erleichtert.

 

Flusslandschaft bei Ebbe das Meer ist nicht mehr weit.

 

 

Die letzten 10 Km auf der RP.36 hab ich noch mal richtig Wind auf der Brust.

Um 18:30 Uhr erreiche ich mein lang ersehntes Ziel und der Ort hat sogar ein günstiges Hotel.

Die Tagesdaten: kaum für möglich gehaltene 110 Km bei 8:15 Stunden kraftraubende Kurbelarbeit.

 

 

 

Sonntag den 03.03

Bis 7:00 Uhr schlafe ich Heute, denn es gibt erst ab 8:00 Desajuno ( Frühstück ). Als ich zum Rad komme sehe ich dass der Hinterradreifen platt ist. Das rührt sicher vom Schlagloch was ich Gestern nicht rechtzeitig gesehen habe, und ich Wechsel den Schlauch aus. Das Standardfrühstück, bestehend aus: Kaffee Toastbrot, Butter und Marmelade ist etwas spärlich, darum bekomme ich die doppelte Menge von Breyner der eingesehen hat, das man als Biker ein bisschen mehr braucht.

 

Breyner aus Kolumbien

 

Das Wetter ist schön und der Wind hat gedreht und es läuft wie geschmiert. An einem Laden für Produkte der Region kaufe ich Salami Käse und Brot ein. Mittagspause mache ich an einem originellen Café die auch Produkte der Region verkaufen. Ich nehme ein Sandwisches mit ´Käse und Salami dazu ein Bier das ist doch klar.

 

 

 

 

Dort lerne ich Carlos und seinen Freund kennen, sind aus Quilmes, einem Stadtteil von Buenos Aires. Zum Abschied schenkt Carlos mir noch einen Brotaufstrich aus der Region und meint" das ist der Beste hier."

Am Abzweig nach La Plata fotografiere ich einen interessanten Baum mit stacheliger Frucht.

 

       

Das ist ein  ARAUCARIA Baum

 

Mit mein Rad steure ich direkt das Centro an und stehe um 17:45 vor der Catedral de La Plata.

 

 

 

Ein paar Blocks weiter finde ich das Hostel Interkulturell wo ich noch ein Doppelzimmer für 105,-Pesos bekomme. Das Rad muss ich allerdings in den ersten Stock schleppen. Morgen ist es nur noch einen Katzensprung bis Buenos Aires

  

 

 

Montag den 04.03.

Nach dem Frühstück schreibe ich den Report von Gestern und schicke ihn an Ingo. Es ist 9:20 und ich stürze mich in den Großstadtverkehr. Was sich in vielen Großstädten schon bewährt hat, auch hier fahre ich nach Kompass bis ich eine eindeutige Beschilderung finde. Sechzehn Kilometer dauert es, dann habe ich La Plata hinter mir gelassen. Jetzt kommt der Stadtwald und Park von C.A.B.A. der sich acht Kilometer hinzieht, bevor die ersten Häuser und Industriegebiete der Vorstädte kommen. Umso näher ich der Megacity Buenos Aires komme umso schlechter werden die Straßen. Riesige Schlaglöcher und deformierte Fahrbahnränder machen das fahren echt schwierig.

 

Vorort Quilmes

 

Schönes Wohnmobil

 

Erst als ich auf die Stadtautobahn komme wird die Straße besser. Ob ich da fahren darf ? ich weiß es nicht, es wird auf jeden fall geduldet, und einige Polizeiwagen haben mich schon überholt.

Da sehe ich rechts von der Autobahn einen Grillstand und ich bekomme Lust auf ein Stück Fleisch.

 

Das sieht doch gut aus

 

Das sieht so aus als wäre da keiner, aber die sind alle um mein Rad versammelt.

 

Gut gesättigt und das für 50,- Pesos das lasse ich mir gefallen. Die Autobahn führt direkt am Containerhafen vorbei. Von der auf Stelzen gebaute Fahrbahn kann ich auch die Hafeneinfahrt sehen und den alten Hafen den man zur Flaniermeile umgebaut hat.

 

 

 

Endlich kommt die Abfahrt Centro und ich sehe von weitem das Schild Hostel Sol das ich auch direkt anfahre. ein altes Haus mit dem gewissen Flair.

 

 

Als ich es mir von Innen anschaue bin ich begeistert und buche direkt für drei Übernachtungen.

 

Aufenthaltsbereich

 

Küche

 

Innenhof

 

Das ist doch echt zum Wohlfühlen

 

 

 

Dienstag den 05.03. 

Stadtbesichtigung Teil 1.

Da ich die Fähre nach Montevideo buchen muss, fahre ich heute Morgen mit dem Rad runter zum Hafenbezirk.

 

Habe ich Gestern schon von der Stadtautobahn gesehen.

 

Die Fähre ist schnell gebucht, für die dreistündige Überfahrt am 07.03. um 15.30 Uhr bezahle ich 438,-Pesos.

Achtung: für die gleiche Fähre morgens um 8:00 Uhr werden 621,- Pesos verlangt.

 

 

 

Bahnübergang

 

Es ist mal wieder Zeit für einen Besuch auf dem Friedhof. Diesmal habe ich mir den besonders eindrucksvollen Clementerio Recoleta ausgesucht.

 

Der Eingang

 

Wie eine kleine Stadt

 

Hier macht ein schöner Sarg noch Sinn

 

Eine Etage tiefer stapeln sich auch die Särge.

 

        

Von protzig bis kitschig.                                                             Kunstvoll

 

        

Pompös                                                                                       Geschmackvoll

 

 

Eher bescheiden ist da die Familiengruft vom ehemaligen Präsidenten Peron und seiner zweiten Frau Evita. Der Strom der Besucher reißt nicht ab. Die meisten Menschen kommen nur wegen Evita hier her.

 

Evita ist auch heute noch präsent.

 

Auf dem Weg zurück zum Hostel Sol sehe ich das Wahrzeichen von Buenos Aires den Obelisk auf der Av.9 de Julio Ecke Diagonal Norte.

 

 

Mittwoch den 06.03.

Stadtbesichtigung Teil 2.

Heute will ich mir die Stadtteil La Boca und SanTelmo ausgesucht. Auf der Fahrt zum Hafenviertel La Boca komme ich am Fußballstadion mitten in der Stadt vorbei. Bei uns undenkbar.

 

 

Auch hier ist Evita zu sehen.

 

Die bunten Häuser von La Boca sind ein Touristenmagnet und hier ist der Rummel dem entsprechend groß.

 

 

 

 

Warten auf Kundschaft .Sie lassen sich in typischer Tangopose mit Touristen fotografieren.

 

 

Er zieht genüsslich an seiner Zigarette

 

 

Von hier fahre ich in das Altstadtviertel San Telmo wo die alten Häuser recht gut erhalten sind. Auf dem Plaza Defenso 1098 sind abends Tango Vorführungen und dann dem entsprechend dann überlaufen. Viele teure Antiquitätenläden haben sich rund um den Platz angesiedelt.

 

 

 

 

Durch das Zentrum der Stadt fahre ich zurück zum Hostel Sol. Vorher gehe ich noch eine Kleinigkeit Essen nach dem Motto: " Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.“

Morgen steht MONTEVIDEO, Hauptstadt von Uruguay, als nächste Großstadt auf dem Programm.

 

 

  

Donnerstag den 07.03.

Die Taschen sind gepackt und vor dem Hostel habe ich das Dreirad beladen. Dort werde ich unter anderen von Claudia aus Neuss, Robson aus Antwerpen und dem sympathischen und meist gut gelaunten Angestellten vom Hostel ( Leider den Namen nicht aufgeschrieben ) verabschiedet. Laurent aus Frankreich hat das Foto geschossen.

 

 Das Abschiedskomitee.

 

Da ich noch Zeit habe radel ich noch mal gemütlich durch das Centrum, vorbei am Obelisk, bis zum Jachthafen, wo ich mein Mittagessen zu mir nehme, denn Hunger habe ich immer.

14:30 ist Check in an der Ferry, dann zum Immigrations Schalter, wo ich den Ausreisestempel von Argentinien und Einreisestempel von Uruguay in meinen Reisepass bekomme.

 

An der Fähre

 

Um 18:20 kommt der alte Leuchtturm Montevideo in Sicht.

 

Nach 215 Km mit der Ferry macht das Boot im Hafen von Montevideo fest. Jetzt muss ich die Uhr eine Stunde vorstellen. Was jetzt folgt ist auch schon zur Routine geworden: Bankomat suchen um Bargeld zubekommen, dann Suche nach einem Hostel. Da werde ich auch schnell fündig und ich buche im Hostel Boulevard Sarandi  zwei Übernachtungen.

 

 

Zum Kochen habe ich keine Lust und bis zum nächsten Gasthaus mit kühlen Bier ist nicht weit.

 

 

  

Freitag den 08.03.

Nach dem ich bis acht Uhr geschlafen habe, mache ich mir Frühstück. Ich bin wiedermal der Einzige der um die Zeit auf ist.

 

Unser Wohnzimmer

 

Um Zehn Uhr schnapp ich mir das Rad und radel gemütlich durch die Stadt. An einer Baustelle haben die Bauarbeiter schon das Fleisch für die Mittagspause auf dem selbst gebauten Grill.

 

 Fleisch ist hier Grundnahrungsmittel und recht preiswert.

 

Plaza Independencia

 

Vom Centrum lenke ich das Rad runter zu einem der Stadtstrände. Dort sieht man, wie auch schon wie in Buenos Aires Hundeführer. Bei Ihnen kann man seinen Hund morgens abgeben und bekommt ihn wenn man von der Arbeit kommt zurück.

 

 Die Sonne genießen

 

 Gassi gehen

 

Hundepflege am Strand

 

Im Supermarkt gehe ich einkaufen, unter anderen frisches Gemüse, Salzkartoffeln und ein Steak. In der Hostelküche bereite ich mir das Mittagessen zu. Den Verdauungsspaziergang mache ich anschließend durchs Hafenviertel.

 

Mit dem Matebecher und Bombilla in der rechten ,die Thermoskanne in der linken Hand

 

Fast jeder Zweite hier läuft mit Matebecher und Bombilla, so heist das oft aus Silber gefertigte Trinkröhrchen mit Sieb, in der Hand und einer Thermoskanne gefüllt mit heißem Wasser, unterm Arm herum.

 

Kontraste

 

Vielfalt

 

Hier in Montevideo geht alles ein wenig gemächlicher zu als in Buenos Aires, auch der Autoverkehr ist nicht so mörderisch. Morgen im Laufe des Morgens werde ich weiter reisen, immer die Küste entlang Richtung Brasilien. Nach so viel Großstadt brauche ich wieder Natur pur.

 

 

  

Samstag den 09.03.

Von einem lauten Donnern werde ich geweckt. Einen Blick auf die Uhr, es sind halb acht. Draußen ist es fast noch dunkel weil die Gewitterwolken direkt über der Stadt hängen. Nach dem Duschen, frühstücke ich in Ruhe und beschließe einstimmig heute noch hier zu bleiben, wie ich es ursprünglich geplant habe, so kann ich noch einiges erledigen was ich schon länger vor mir her schiebe.

Als erstes mache ich mich zu Fuß auf den Weg zum Hafen um die Gedenkstätte des Panzerkreuzer " Graf Spee " zu finden, die auf dem Hafengelände sein muss.

 

Runter zum Hafen

 

Der Anker der Graf Spee.

 

Info- Tafel

 

Am 17.12.1939 um 19:52 Uhr befiehlt Kapitän Langsdorf das zünden der Sprengsätze an Bord der Admiral Graf Spee und leiten die Selbstversenkung vor der Küste Uruguay, ein. Wie es dazu kam, und warum das beste Kriegsschiff seiner Zeit ungeschlagen versenkt wurde siehe unter : Google Panzerkreuzer Grafspee .

Ich schaue mir noch den Containerhafen an, wo gerade ein riesen Containerschiff beladen wird.

 

Beladen Damals

 

Beladen Heute

 

Anschließend bummel ich durch die Stadt und gehe zum Peluquero. 120,- Pesos ( 5€ ) bezahle ich für den Haarschnitt. Gestern habe ich Postkarten gekauft und geschrieben, jetzt fehlen nur noch die Briefmarken. Die Post hat samstags geschlossen. Nach einigen rum fragen schickt man mich zum Farmacia ( wie bei uns Drogerie ) Dort klebt mir die nette Dame die Freimarken direkt auf die Karten und im Laden stehen auch ein Briefkasten. So einfach ist das, wenn man es weiss wie und wo.

 

Noch ein Mate Trinker

 

Vorbei am Teatro Solis

 

Durch die Altstadt zurück zum Hostel

 

Morgenfrüh geht es weiter und wenn es alte Weiber regnet.

 

  

 

Sonntag den 10.03.

Es ist gerade hell genug um ohne Licht zu fahren als ich vom Hostel runter zum Meer rolle. Die Sonne steigt hinter den Hochhäusern der Stadt auf. Gut gelaunt und ausgelassen verlassen viele junge Leute die Disko, aus der noch laute Musik auf die Straße schallt.

 

 

 

 

Gut zwanzig Kilometer sind es bis ich die Stadt hinter mir gelassen habe. Ich fahre auf der Küstenstraße No. 10, meist in Strandnähe, durch Pinienwälder und vorbei an zahlreichen kleinen Badestränden. Bei Tageskilometer 36 bei der Ortschaft Pinar komme ich auf die Schnellstraße No.10.

 

Auch wenn es nur 50 Meter sind, Afrika steht erst später auf meiner Agenda.

 

Gute Straßen.

 

Endlich, bei TK.89, kann ich von der Hauptstraße auf eine Nebenstraße ausweichen, die über Solis nach Las Flores führt wo ich Mittagspause machte. Ein kleine Restaurant preist seine Pasta Spezialitäten an, genau das richtig für mich und ich endscheide mich für die Lasagne. Ich werde auch nicht enttäuscht, doch meine Freundin Elvira macht immer noch die beste Lasagne.

Gut gestärkt geht weiter über Pirapolis wieder auf die Hauptstraße Richtung Punpa Este, meinem Tagesziel.

 

Schöne Strände.

 

Schöne Hütten.

 

Petri Heil

 

Skyline von Punta Este.

 

Der erste Campingplatz, der vor den Toren der Stadt liegt gefällt mir nicht. Um 18:00 Uhr erreiche ich den Zeltplatz in San Rafael, der ca. 5km nach dem Centro in einem Pinienwäldchen liegt.
 

 

Das Garmin zeigt 152Km, 693 Höhenmeter und 8.5 Std. Fahrzeit an, als ich die Daten speichere. Da ich erst um 14:00 gut gegessen habe gibt es heute Abend nur kalte Küche. Das war ein schöner Rad Tag Heute.

 

 

 

Montag den 11.03.

Kurz nach acht bin ich wieder auf der Küstenstraße und muss über einen Fluss. Unzählige Brücken habe ich auf meiner Tour schon überquert aber keine mit" Wella Form".

 

 

 

Da die die meisten Fahrzeuge auf der RUTA No.9 fahren habe ich die Straße fast für mich alleine. aber nur fast, denn es kommt mir Elias aus Brasilien mit seinem Bicicleta entgegen. Er möchte bis nach Chile Kurbeln.

 

 

Schöner Strand mit mächtigen Wellen.

 

Viele Lagunen erstrecken sich bis weit ins Land hinein, die aber über Brücken passierbar sind. Kurz vor der Laguna Garzon treffe ich auf drei spanische Radler die auf Südamerikatour sind. Die Lagune überquert man mit einer Fähre der besonderen Art.

 

 

Der Antrieb.

 

Bauchtragetasche?

 

 

Hotel an der Lagune.

 

Ab der Fähre habe ich die nächsten 18 Km Gravel Road. Um nach La Paloma zukommen muss ich 72 km Umweg fahren, weil es keine Fährverbindung über die Laguna de Rocha gibt.

 

 

Auf dem Campingplatz la Aguada lerne ich Efi Hans und Sohn Björn kennen. Sie sind mit einem Land Rover Wohnmobil unterwegs und kommen schon einige Jahre nach Südamerika. Sie haben natürlich viel Interessantes zu erzählen und sie schenken mir noch eine Kartenmappe von Brasilien.

 

Tagesdaten: 112 Km / 7:15 Std. Fz. / 382 Hö.m

 

 

 

Dienstag den 12.03.

Bevor ich in den neuen Rad Tag starte verabschiede ich mich noch bei den Wuppertalern.

 

 

 

Die Straße führt heute mehr durch das Binnenland was fast ausschließlich aus Weideland besteht. Um ans Meer zu kommen muss man immer ein paar Kilometer abfahren. Das mache ich auch, als ich um 12:00 nach 60 Km kurbel, die erste Pause einlege.

 

Der Strand von Aguas Dulces.

 

Die letzten 49 Kilometer komme ich gut voran, so dass ich um 16:30 Uhr in Punta Diabolo bin. Durch einen Zufall finde ich das noch nicht fertige Hostel von Jon Benner, einem Amerikaner der schon länger hier lebt.

 

 

         

Fenster                                                                                                                Eingangstür

 

Da ich der einzige Gast bin habe ich zwei Etagen für mich.

 

 

 

Mittwoch den 13.03.

Nach dem ausgeschlafen bin, gefrühstückt habe setze ich mich auf den Balkon und genieße beim Schreiben der Reiseberichte die Morgensonne. Mit dem Internetstick von John komme ich auch kurz ins Netz und kann mit Angelika skypen die mich schon bald besucht. Doch kurz drauf ist die Verbindung futsch. Im Dorf ist ein Ciber, wie die Internetcafe´s hier heißen.

 

John und seinem Freund Joseph

 

Zum Einkaufen fahre ich ins Dorf Punta Diablo was den Flair eines Hippie Dorfs der 70er Jahre hat.

 

 

Schön bemaltes Haus

 

Typische Häuser hier in der Gegend.

 

Nach dem ich alles im Internetcafé erledigt habe mach ich mich auf den Weg zurück zum Hostel. Heute Abend will ich noch mal kochen und Morgen, wenn alles gut geht bin ich schon in Brasilien.

 

 

 

Donnerstag den 14.03.

John und Joseph sind beide schon auf um mir Tschüss zu sagen. Das Hostel ist zwar noch eine Baustelle, aber Jungs ich habe mich bei Euch wohl gefühlt.

 

 

Nach 12 Kilometern steht zur Rechten die ehemalige portugiesisches Festung " Fortaleza de Santa Teresa ". Leider kann ich mir diese Festungsanlage nur von außen anschauen, denn bis das Tor geöffnet wird dauert es noch eine Stunde.

 

 

 

Einige Kilometer weiter kommt ein Warnschild Achtung Landebahn. Es kommt eine fette Markierung und die Straße ist die nächste zwei Km breiter.

 

 

Straße und Landebahn zugleich.

 

An der Tankstelle sehe ich den alten Ami-Schlitten

 

Nun kommt auch schon der Grenzposten Uruguays wo ich mir den Ausreisestempel abhole. Mitten durch die Stadt und Mitte der Hauptstraße verläuft die Grenze. Die südliche uruguayische Stadt heißt Chuy und die brasilianische Hälfte schreibt sich Chui. Hier ziehe ich am Automaten meine ersten Real, wie die Landeswährung heißt. Für einen Euro bekommt man zurzeit 2.65 Real abgekürzt = BRL. (ich weiß nicht warum man bei vier Buchstaben eine Abkürzung von drei Buchstaben braucht.) Die restlichen Pesos verprasse ich in einem Restaurant in Chuy.

 

Die Grenze

 

An der brasilianischen Border bekomme ich meinen Einreisestempel mit 90 Tagen Aufenthaltserlaubnis. Mein Tagesziel, die Stadt Santa Vitoria do Palma erreiche ich schon nach 4 Std kurbeln und 73 Kilometern.

 

Mangels Campingplatz und Hostel, buche ich für 85 Real bei Maria vom Hotel Mirante ein Zimmer für die Nacht. Nach einem Bummel durch die Stadt und ein paar Läden würde ich sagen sind die Grundnahrungsmittel wie zb. Rotwein und Bier hier günstiger als bei den Urus.

 

Interessanter Fahrradrahmen

 

Uruguay

Es war mehr als nur ein Transitland zwischen Argentinien und Brasil. Wenn man die Mega City Buenos Aires verlässt und mit der Fähre am Abend in Montevideo ankommt, merkt man direkt den Unterschied. Hier gehen nicht nur die Uhren anders, sondern das Leben ist ruhiger und entspannter. Die Menschen freundlich und hilfsbereit. Ein Paradies für Hunde und ein Tummelplatz für Lebenskünstler.

Uruguay ich bin froh und dankbar das ich dich ein wenig kennen gelernt habe.

 

Die Urus und ihr geliebter Mate

  

Brasilien

Freitag den 15.03.

In der Nacht haben mich die Mücken zerstochen. sogar das Gesicht haben die Quälgeister nicht verschont, so ich mit Moskitonetz über dem Kopf, geschlafen habe. ich muss mir unbedingt Anti Moskitospray besorgen.

 

Seit der Grenze mein neuer Begleiter die BR 471

 

Nach einem super guten Frühstück rolle ich mit meinem Dreirad auf der BR 471, bei heute Morgen frischen 15 Grad, in Richtung Rio Grande, dass ich voraussichtlich morgen Nachmittag erreichen werde. Heute aber ist erst mal ein recht einsamer Streckenabschnitt zu bewältigen. Laut meiner Karte, kommt von S. Vitoria do Palma bis Rio Grande, keine Stadt oder Dorf mehr, dafür umso mehr Natur.

 

Mal sind die Felder goldgelb.

 

Vorbei an Feuchtgebieten

 

Dann kommen saftig grüne Wiesen.

 

Die nächsten Ziele auf einen Blick

 

Die Straße verläuft jetzt über eine Landzunge zwischen Lagoa Mirim zur Linken und Lagoa Mantiqueira zur Rechten. Ein kleiner Teil des Gebietes steht unter Naturschutz und es herrscht Geschwindigkeitsbegrenzung. Doch das hilft nur begrenzt und so sehe ich viele überfahrene Tiere.

 

Krokodil

 

 Ein Cayibara

 

Capybara oder Wasserschwein, ist dasgröste Nagetier der Welt.

 

Den habe ich bei der seiner Mahlzeit gestört

.

Das Garmin zeigt gerade 139 Kilometer an und gut sieben Stunden habe ich in die Pedale getreten, als auf der linken Seite das Naturschutz- Centrum" Estacao Ecologica do Taim kommt. Dort frage ich nach ob ich auf dem Gelände zelten darf. Kein Problem, ich bekomme sogar ein Zimmer, Trinkwasser und Dusche und WC sind direkt neben an. Die 10 Real die ich dafür bezahle, sind wohl eher als Spende zu verstehen.

 

 

 Das Naturschutzcenter

 

Die Drei waren sehr nett und hilfsbereit.

 

 

 

Samstag den 16.03.

Nach dem ich mich verabschiedet habe schwinge ich mich auf meinen Drahtesel und kurbel gutgelaunt Rio Grande entgegen.

 

Ein Paradies für unzählige Störche und Reiher.

 

Die Getreideernte ist im vollen Gange und die riesigen Mähdrescher fahren in vierer Reihen über die riesigen Felder. Genau wie schon in Argentinien gesehen, stehen hier mächtige Getreidesilos wo das Korn gelagert wird.

Der Wind meint es heute gut mit mir und so rolle ich schon nach 5 Std. Fz. durch Rio Grande bis zum Fischereihafen in der Altstadt.

 

 Die Innenstadt  von Rio Grande

 Fischereihafen

 

Fast eine Stunde kurve ich durch die Stadt um erst die Touristen Info und dann ein Hostel zu finden. Das Info Büro ist geschlossen und Hostels kennt hier keiner. Doch, wer wie ich lange genug sucht wird auch fündig.

 

 Hospedaria

 

Mein Reich für zwei Tage.

 

Nicht weit vom Centrum hat Marco seine Hospedaria und ich buche bei ihm zwei Übernachtungen, pro Nacht 25,- Real und bekomme ein großes Zimmer mit Franz. Balkon zur Straße. Der ist ganz praktisch, denn darauf kann ich  den Benzinkocher benutzen, die Gaskartuschen suche ich schon länger vergebens.